...und bloß gut, dass ich 1985 Lüder Baier in seiner Dresdener Werksatt kennen gelernt habe.

Es war eine seiner schönen Holzdosen, die mir in Ahrenshoop (Bunten Stube) in die Hände kam. Cocobolo Holz, sauber durchgearbeitet und ein nicht gekannter Geruch fesselten mich. Ich begann ebenfalls zu drechseln. Metall drehen kannte ich schon aus meiner Lehrzeit.

Baier sagte in einem der nächsten Besuche zu meiner kleinen Dose aus Eschenholz „beachtlich“, ich war glücklich und nun auf dem richtigen Weg. Seine Frau Elly brachte oft Gebäck und Tee und wir philosophierten über Holzgestaltung, über Innen und Außen, über Flächen u.a. - ...so eine Stunde Zeit nahm er sich für uns, dann musste er selbst weitermachen.

Der Mauerfall brachte es mit sich, dass meine Maschine 20 Jahre stehen blieb. Andere Dinge waren auch wichtig.

Mein Weg führte mich aber trotzdem oft nach Dresden. Lüder Baier wurde mein Mentor. Wir haben uns immer gut verstanden. Über meine Werksatt, die 2004 wieder ins Rollen kam, informierte ich ihn laufend. „Sie machen schöne Dinge Herr Kontak“, so seine Worte bei einem der letzten Besuche.

Lüder Baier verstarb 2012 in Dresden im Alter von 92 Jahren.
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